Sind Sie zufrieden mit Ihrem Job? Falls Sie zu den glücklicheren Menschen gehören und diese Frage mit einem eindeutigen “JA” beantworten können, haben Sie in Ihrem Leben offenbar gute Entscheidungen getroffen. Auch wenn Zufälle und die gegebenen Umstände natürlich immer eine Rolle spielen, machen wir uns doch viel zu selten klar, welche Tragweite Entscheidungen für unseren Erfolg und unser Wohlergehen haben. Ob Sie die Frage nach der Zufriedenheit nämlich mit “Ja” oder “Nein” beantworten, hängt zu bedeutenden Teilen davon ab, welche Entscheidungen Sie in Ihrem Leben getroffen haben.

Das Leben ist durch Entscheidungen geprägt, sie leiten unsere Handlungen. Wir können noch so viele schöne Ziele haben, von Entscheidungen hängt es ab, ob wir tatsächlich erfolgreich sein werden. Entscheidungen beeinflussen nicht nur unser Handeln, sie verändern auch die Persönlichkeit und formen unsere Identität.

Erfolgreiches Handeln setzt also gute Entscheidungen voraus. Viele Menschen tun sich jedoch schwer damit, Entscheidungen souverän zu treffen. Entscheidungen werden häufig zu lange aufgeschoben, auf andere Personen abgeschoben oder es wird impulsiv oder sogar negativ entschieden. Eine große Anzahl von Menschen haben also offenbar Angst davor, Entscheidungen zu treffen, weil sie im Falle einer Fehlentscheidung verantwortlich gemacht werden könnten. Entscheiden ist scheinbar keine leichte Sache, sie erfordert eine gewisse Entscheidungskompetenz.

Dabei treffen wir permanent Entscheidungen. Größtenteils laufen diese allerdings unbewusst ab. Zumeist treten Entscheidungen erst dann in das Bewusstsein, wenn verhaltenssteuernde Routinen und automatisierte Wenn-Dann-Regeln nicht mehr greifen. Immer wenn es mehrere Optionen gibt, also z.B. verschiedene Handlungsweisen oder auch Güter und Objekte, zwischen denen wir wählen können, ist eine Entscheidung erforderlich. Selbst wenn wir uns entscheiden, nicht zu entscheiden, den Dingen ihren Lauf zu lassen, die Entscheidung aufzuschieben oder auf eine andere abzuschieben, ist dies die Entscheidung darüber, wie mit den zur Wahl stehenden Möglichkeiten umgegangen wird.

Die allermeisten Entscheidungen fallen uns nicht besonders schwer. Wir entscheiden oft so wie wir es in der Vergangenheit auch getan haben und wie es sich bewährt hat. Denken Sie nur an den alltäglichen Lebensmitteleinkauf. Oder wir überlassen Entscheidungen anderen Personen, von denen wir annehmen, sie würden sich mit einem Sachverhalt besser auskennen als wir. Oder wir entscheiden uns leicht und eindeutig für eine Option, weil uns die Alternativen nicht attraktiv erscheinen.

Doch es gibt auch die umgekehrten Fälle. Wir zerbrechen uns den Kopf über mögliche Chancen und Risiken, wir spüren einen Konflikt, manchmal sind wir völlig blockiert, desorientier und grübeln so lange, bis alle guten Gelegenheiten vorbeigezogen sind. In vielen Entscheidungssituationen wissen wir nicht mal, was wir wollen, welche Optionen wir haben, für welche wir uns aus welchen Gründen entscheiden sollen, wie man die Entscheidung dann umsetzt, sie nicht ständig wieder infrage stellt und, sofern sie sich als falsch erweist, wie man sich dadurch nicht entmutigen lässt, sondern konstruktiv mit der Fehlentscheidung umgeht.

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