Dies ist die Frage, die viele Menschen umtreibt und die uns oft im Weg steht. Häufig beurteilen wir eine Entscheidung nach dem Ergebnis. Wenn ich mich also dazu entschiede haben, meinen Job zu wechseln, frage ich mich nach zwei Jahren: “Bin ich in der neuen Firma glücklich? Verdiene ich genug Geld? Sind meinen Aufgaben so spannend wie ich damals gedacht habe? Kommen ich mit meinen Kollegen/innen zurecht? Wenn dies nicht der Fall ist, ist unsere Schlussfolgerung einfach – Wir haben damals keine gute Entscheidung getroffen. 

Diese Beurteilung im Nachhinein ist aber nicht fair uns selber gegenüber. Denn wir können zu dem Zeitpunkt, an dem wir die Entscheidung treffen, unmöglich alle Folgen, die sich aus der Entscheidung ergeben, absehen. Die Zukunft ist unsicher und wird von sehr vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Wenn wir als eine Entscheidung nur dann als positiv beurteilen, wenn sich alle anderen Faktoren in unserer Umwelt zufällig und positiv auswirken, wird es für uns sehr schwer, jemals eine gute Entscheidung zu treffen. 

Vielmehr sollten wir die Qualität der Entscheidung ausschließlich zu dem Zeitpunkt beurteilen, an dem wir die Entscheidung getroffen haben. Da wir nicht in die Zukunft sehen können, müssen wir bei unserer Entscheidung mit den Informationen auskommen, die wir haben. Wir können also nur den Prozess beurteilen, den wir für unsere Entscheidung angewendet haben. Denn diesen Prozess können wir sehr gut hier und heute beurteilen. Die Auswirkungen der Entscheidung in der Zukunft nicht. 

Um gute Entscheidungen zu treffen, müssen wir also einem guten Entscheidungsprozess folgen. Bei Unternehmensentscheidungen wurde dies bereits untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig. Ein guter Entscheidungsprozess in einem Unternehmen kann dessen Profitabilität um über 30 Prozent erhöhen. Ähnliche Studien zeigen sogar, dass der Prozess, mit dem die Entscheidung getroffen wird, wichtiger ist als die jeweilige Analyse oder deren Inhalt. 

Quelle: “Entscheiden ist einfach”, Philip Meissner

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